Zeichen & Zeit
... Akzente im Fluß der Zeit
Sterngucker & Himmelskundige erweitern auch ihr inneres Bildrepertoir. Namhafte Künstler haben das beispielhaft vorgelebt. Einige ihrer Werke bezeugen das und sind längst hochdotiert. Besondere Lebenssituationen, Feste, Feiertage u.ä. lassen sich mit einer erhabenen Gestirnskonstellation schmücken.
Damit Ihr kulturastronomisches Wissen nicht als Notiz vergilbt, erhalten Sie auch Anregungen zur Kreation astrokultureller Accessoirs, sei es ein Ornament, Logo o.ä. – als Ausdruck Ihrer Individualität.
„arc_mira“ – mehr als ein Logo … in memoriam Dr. Gustav Hans Weber (1941 – 2017)
Hans Weber war „Spiritus rector“ der astronomischen Erschließung der Ereignisse im Martinsloch von Elm, siehe >ante coronam< /Referenzen/“Elmer Phänomen“.
Als ich mit ihm zuletzt Elm an einem Herbsttag besuchte, hoffte er, die „Mira“ im Martinsloch zu sehen. Für Sterngucker ist das auch der Stern „Omikron Ceti“ im Sternbild Walfisch, nach griechischem Alphabet, bzw. nach Alpha, Beta, Gamma, … erst auf Platz 15. Weber integrierte Mira sogar in sein Firmenlogo „arc_mira“ [siehe Grafik]. Hätte er nicht einen populäreren Stern dazu wählen können?
Mira heißt auch die „Wunderbare“. Der Stern ist der merkwürdigste Veränderliche und bereits seit 1596 als Sonderling bekannt.
Erst seit 1989 kann er von der Elmer Kirche aus im Martinsloch beobachtet werden (Stichwort „Präzession“). Am 15. Oktober 2023 – das ist Hans Webers Geburtstag – wandert Mira um 22:27h MESZ durch das Martinsloch; Mira ist aber helligkeitsbedingt nicht jedes Jahr zu sehen!
Als man Mira 2010 hätte sehen können, war er etwa so hell wie der Polarstern. Nun ist das Martinsloch auch atmosphärisch eine „Camera obscura„. Im Zuge der astronomischen Erschließung wurden von Hans Stopper (Anm. schweizer Autorenkollege und unser „Computus“) auch Fotos der Venus im Martinsloch „geschossen“, die einen unerwarteten SinnesEindruck brachten, So läßt sich von Mira im Martinsloch ähnliches erwarten!
Von 2021 bis 2061 könnte Mira zu Webers Geburtstag, am 15.Okt. von der Kirche aus im Martinsloch zu beobachten sein, aber ihre Helligkeitperiode spielt z.B. 2023 nicht mit, Mira ist zu mickrig, daß die Erwartunden gedämpft sind. Hans Weber war es leider nicht vergönnt, seinen „IdentitätsStern“ noch so zu sehen. r.i.p.
… nochmal zu Nestroy (1801-1862) in der Leopoldstadt (2.Wien)
Der PossenMeister verpackte 1833 im „Lumpazivagabundus“ orginäres astronomisches Wissen, wie SonnenZirkel, Goldene Zahl, Parallaxe, Ekliptik – aber urkomisch, versoffen und so gar nicht wissenschaftlich.
Gehorsam war seine Sache nicht, aber selbst er (Plastik 1929) trug im Frühjahr ’20 Maske …
Donnerstag, 10.Nov.2016 im Persischen Golf bei Anfahrt auf Dubai: … zur rechten Zeit an Deck!
Im feuchtwarmen Dunst der Morgendämmerung war die Skyline von Dubai nicht zu ahnen. Als der Sonnenball aufstieg, drang er so durch den „tropischen Vorhang“, daß sich ein Detail der Silhouette dieser Gigantopole wie ein Scherenschnitt vor der Sonnenscheibe abzeichnen konnte (Foto R. Völk) – unwiederholbar!
Um ein vergleichbares Foto zu schießen, brauchen Sie zunächst ein Schiff in morgendlicher Anfahrt auf die City, daß Kurs auf den Sonnenaufgang hält oder im Wissen, wohin Sie den Fotoknipser am Horizont richten müssen – das ist jeden Tag ein wenig anders! So ungefähr klappt das nicht. Zudem muß das Wetter stimmen, mit der richtigen Mischung aus Feuchtigkeit und Lufttemperatur! Wir hatten ein Riesenglück, es hat sich gelohnt morgens an Deck zu gehen, danke!
Nicht nur der Nautiker auch der Fotograf wird fragen: In welcher Entfernung muß man sich etwa positionieren, um das Sonnen- oder auch das Vollmond-Oval so in die Kulisse einzubetten? Anwort ca. 25 sm ~ 46km
Cover (sogenanntes „Frontispiece“) von Keplers „Rudolfinische Tafeln“ 1628
- üppig gestaltet mit Darstellung namhafter Astronomen, ihren Attributen und symbolisch-historischen Querbezügen. Eine kunstgeschichtliche Debatte wert!
- Auf dem Dach allegorische Figuren, eine „wiegt“ das neue, heliozentrische Weltbild …
- über allem aber der Reichsadler, welcher Dukaten ausspeipt, (sehr sympathisch, auf dem Titelblatt eines bedeutenden Zahlen werks für Sterngucker & Rechenknechte)
Im roten Ausschnitt links, auch eine Dame mit zwei Stäben, und in Ihrer Aureole die Ziffernfolge 6-9-3-1-4-7-2. Technikern / Naturwissenschaftlern wird diese bekannt vorkommen. In der Schule hat man Sie damit wahrscheinlich auch traktiert, – hoffentlich.
Auflösung: Es ist die Ziffernfolge des Logarithmus naturalis von 2, also auf Basis der Eulerschen Zahl (L.Euler, um 1748) e=2,718281828 …
mit Taschenrechner: ln 2 = 0,693147181
Das Cover von 1628 ist aber über 100 Jahre älter als Eulers Wirken. Merke: wenn etwas erst notiert und in Bibliotheken abgespeichert wurde, ist die Kenntnis davon schon ur-uralt.
13. April 2019: In Roseau / Dominica (Antillen, Columbus 3.11.1493) schlich ich mich in die Hurrican-Ruine der Anglican-Church (1820).
In dieser Situation wähnt ich mich allein. Angesichts der Zerstörung (Bild) ziemlich betroffen, traf ich auf einen Cariben der in den Trümmern wir ein Sisyphus (Kreis) wirkte.
Wir kamen ins Gespräch, logischerweise auch über die Katastophe Sept.2017, die mit „Maria“ über die Insel zog. Mein Gesprächspartner war Michael Lees – ein bekannter Photokünstler, der in der Kirchenruine auf Motivsuche war. Michael berichtete, wie ihn besagter Hurrican während seiner Solitude im Busch überrascht hat; hier der Trailer zu seinem Report: M_Lees_&_Maria_18092017_im_Busch