SonnenWelten
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… Ihr Unikat aus Sonne und Kunst

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SonnenUhren sind zunächst zum Angucken da! Darüber hinaus sind sie Spiegel der Zeit, können Tradition pflegen, Erinnerungen wachhalten u.ä.

• Innenräume können mit einer Lochblende („Camera obscura“) versehen werden, die einen SonnenStrahl formt, daß ein Sonnenfleck – wie ein „SonnenAuge“ – durch den Raum wandert (Fotos unten); – sogenannte SonnenInstallationen.

• SonnenUhren bzw. SonnenInstallationen* (s,u.) werden heutzutage kaum noch verstanden, sind jedoch interessante Elemente um lebendige und unterhaltsame Umgebungen zu schaffen. LebensRäume werden damit um ästhetisch-dynamische Facetten verfeinert und aufgewertet!
• Himmelskundliches Wissen für SonnenUhren wird heutzutage nicht mehr vermittelt, deren „innere Weisheit“ bleibt mitunter verborgen – ein Kulturverlust. Im überdigitalisierten Alltag und im zeitgenössischen Ambiente sind Sonnen- bzw. KalenderEffekte auch architektonisch Kontrapunkte!

Rückerinnerung barocker LebensArt:
Innenhof mit SonnenUhren,
korrespondierende (siehe unten)!

• haben Sie irgendwo zufällig zwei SonnenUhren gleichzeitig betrachtet?

• Im Sonnenschein zeigen beide logischerweise die gleiche SonnenZeit an, denn vor gut 300 Jahren gab es die Zeitzonen (wie MEZ) noch nicht, hier wird noch die „wahre OrtsZeit“ angezeigt.

Re-Barockisierung mit SonnenUhren

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Gelungene Umsetzung der AstroGeometrie am Gewerbebau
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Korrespondierende SonnenUhren über eine Ecke an einem zunächst nüchternen Gewerbebau

korrespondierende SonnenUhren, über eine Ecke – also mit sogenannter „Zeitübergabe„:

 

 

 

• Vormittags hat die SonnenUhr an der Frontfassade „ihr Spiel“. Die Westfassade (links, dunkler) liegt noch im Schatten.


• Noch vor OrtsMittag (Schatten senkrecht), streift Sonnenlicht schon die Westwand (links). Der Stab (Gnomon) wirft lange Schatten. An den Stundenstäben entfaltet sich ein bizzares Schattenspiel.

 

 

 

 

 

 


• Bis etwa 1h p.m. (MEZ) verkürzt sich der GnomonSchatten, „weckt“ nun diese „WestUhr“ und „bespielt“ sie bis SonnenUntergang.


• Die „Front“-SonnenUhr verliert nachmittags die Anzeige, dann hat die sogenannte „Feierabend“-Uhr längst ihre Hauptrolle bekommen.  

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Frühling ist's!
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Zeit wird betrachtbar! Skizze einer corona-intentierten "ZeitMagie" Sie schreibt eine alte Zeitgeometrie fort; s.u.

Corona-indentierte „ZeitMagie“

Nun, wo unser „HamsterRadl“ sogar stillstehen kann und Zeit betrachtbar wird, hier die Skizze einer corona-indentierten „ZeitMagie“: „Gitter“ neben der Tür. Sie schreibt eine alte Zeitgeometrie for!
TagNachtGleiche nach IXh MEZ: Wenn das SonnenAuge in das „Quadrat“ (sphärisch) wandert, also am Knoten 3,15, ist der Tag 3 Stunden alt und der letzte SonnenUntergang ist 15 Stunden her.
• Das Auge zieht diagonal weiter und verläßt ein Stunde später, nach Xh, das „Quadrat“ beim Knoten 4,16 – Der-Tag mißt bereits 4 Stunden und der letzte SonnenUntergang ist 16 Stunden her.
• Ein Bogen zu alten Kulturen mit anderem Zeitgebrauch spannt sich auf: Juden, Muslime beginnen den Tag mit SonnenUntergang!
• Das SonnenAuge wandelt in dieser alten ZeitMagie um die TagNachtGleiche im Zahlenspiel 16+4 = 20. Chiffre für später: im Jahre ’20 kam „Corona“ (übersetzt: Krone) in unser Leben – eine neue Zeitrechnung bleibt in Erinnerung! Und das abseits von Trend- oder Zukunftsforschung.
Grafische Spielerei (Knoten 4,15): Wenn kurz nach 09.40h MEZ die Sonne schon 4h scheint, geht die Sonne vor 20h unter, es ist Anfang April oder Anfang September – Querbezug zur Schleife möglich.
Mit dieser „ZeitMagie“ erinnere ich beispielhaft (für vielfältige Semiotik in der Kunst) an Dürers „Melencholia“ 1514, siehe >Zeit & Zeichen<

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Schattenspiele - Momente besonderer Ästhetik
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Dach, Balkon u.ä. mächtige Schattenfaktoren - wohin mit der SonnenUhr?
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hierher! ..., und dem Schatten ein "Oitzerl" voraus (Tirol 😉
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St.Florin, Matsch, Vinschgau: gekonnt!
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Pech!
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Tag&Nacht-Gleiche: Equinox 20.3./23.09. -------------- strenge Astronomie ...
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... spielerischer Gebrauch 😉
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über Tische & ...
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Wegweisung
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Franz Wolf
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Tobias Weske
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Camera Obscura: Loch
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SenkrechtSchatten = Ortsmittag =12h OrtsZeit

sine arte nullum horologium (solarium)

Man kann noch so gute Ideen haben und Entwürfe vorlegen. Aber schlußendlich geht es um deren Umsetzung, und das heißt solides Handwerk (lat. auch: arte).

 

SonnenUhren sind auch lebendige Zeugen gestalteter Himmelskunde. Diese ist der Allgemeinbildung jedoch weitgehend abhanden gekommen.

Eine SonnenUhr scheint bald berechnet, – am Schreibtisch.  Sie muß aber an einer Wand, an einer Skulptur, im Raum u.a. funktionieren. 

In jedem SonnenSpiel, ob an der Fassade, zu ebener Erde (Spielplatz, Flanierzone) oder im Innenraum verschränkt sich Astrogeometrie mit Handwerk.

Unter den „Reibungen“  zwischen strenger AstroGeometrie & Machbarkeit verlangt jedes Projekt künstlerisches Gestalten zu einem Blickfang! Es geht neben Funktion also auch immer um Anmutung. Eine gute Kooperation mit Gewerken & Künstlern ist unabdingbar, kurz: ohne Handwerk keine (Sonnen)Uhr!

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1649 Skizze für Front eines Kirchenbaus, J.Furttenbach d.J.
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300-jähriges Ziffernband aus den Nähe

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Detail einer barocken Vormittags-SonnenUhr. Weil die Fassade eingerüstet ist, kommt man überhaupt ran: 

– dynamische Neigung der Ziffern im Winkel der Stundenlinien 
– elegante Typographie! – vergleichen Sie mit bekannten Exemplaren … da liegt die Latte!

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Installation auf "Buckelwand", Momente zur TagNachtGleiche

SonnenUhr als Familiengeschenk, extern gefertigt (Buntmetall).
• Die Wandoberfläche ist nicht glatt, sondern buckelig, also geometrisch problematisch.
Die Installation funktioniert solide (siehe Fotos „TagNachtGleiche“ – gerade durchgezogener Stab) 
• Die Familie wünschte sich ihre Geburtstaglinien (gekrümmt).
Denn dann wandert das SonnenAuge über die Linie (Messing rund), als wollte die Sonne gratulieren 😉
Und mit jedem Zeitpunkt und Blick verändert sich auch das SchattenSpiel – die alte „Buckelwand“ lebt auf.

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Linen für babylonische Stunde 5 & italische Stunde 17

Junge SonnenUhr mit zusätzlichem Linienkreuz …
Zweck: Wer weiß schon aus dem Stand, wann die Sonne am jeweiligem  Aufenthaltsort auf, oder wann sie unter geht?  

blaue Linie: nach Tradition «babylonisch 5h» 
d.h wenn der Schatten auf die 5h-Linie trifft, ist der Tag 5 Stunden alt (Zeit seit SonnenAufgang), • d.h. SonnenAufgang war vor 5 Stunden: also 04:20 Uhr

Gekreuzt mit alter «italisch’ 17h» d.h. wenn der Schatten  auf die 17h-Linie (italisch’ / wellsch’ Stund) trifft, ist der letzte SonnenUntergang 17 Stunden her … • d.h. letzter SonnenUntergang war vor 17 Stunden, also 24+12:30-17 = am Vortag um 19:30 Uhr

Der SonnenUntergang wird am Beobachtungstag, nur um paar Minuten früher sein, d.h. Tageslänge: 19:30h – 04:20h = 15h:10min. LinienGeometrie aber noch ohne Lichtbrechung, daher morgens & abend 8-10 Minuten kulant dazurechnen, Tageslänge also 15 Stunden 30 Minuten – ein Sommertag (Fotos Mitte Juli)!

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Wenn der Schatten auf den Schnittpunkt fällt, also kurz vor 11h MEZ ergibt sich, daß der Tag 12h und die Nacht auch – also TagNachtGleiche (Frühlingsanfang 20.März bzw. Herbstanfang 22./23. Sept.)

Oberhalb des Schnittpunktes: im Winterhalbjahr, sind die lichten Tage kürzer, als die Nächte   

informell: die Linien werden ohne Berücksichtigung der Lichtbrechung berechnet (Kugelgeometrie)

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W.Hoharth 1697-1764) "Chairing_the_member", Ausschnitt

Aus der Serie „elections“: Unter Tumulten verläuft die Kür des Gewinners (240210 – und das im Superwahljahr ;-). Aber nach Hoffmansthal / R.Strauß: „Zeit ist ein wunderbar Ding“ – Die SonnenUhr mahnt in Nähe zum „memento mori“

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... bald 11h - Sultan Mahmud muß eilen 😉

Mosaik Nr. 215 „Große Pläne“, Hannes Hegen, 1974 DDR-Comic